Für viele Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmerinnen und Unternehmer ist der Zugang zu Breitbandinternet inzwischen ein entscheidender Faktor für die Wahl des Wohn- und Produktionsorts. Das haben auch zwei Gemeinden im Bezirk St. Pölten-Land erkannt. 1.000 Haushalte erhalten in Neidling und Statzendorf daher Zugang zum ultraschnellen Niederösterreichischen Glasfasernetz, das von der Niederösterreichischen Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) errichtet wird. Für dieses Großprojekt, das von den Generalunternehmern Leyrer+Graf und Hasenöhrl umgesetzt wird, werden insgesamt 4,8 Euro investiert und 45 Kilometer Trassen gegraben. Die Tiefbauarbeiten sind bereits im Gange.

v.l.n.r.: Angela Stransky (GF Breitband Holding), Bürgermeister Stefan Klammer (Neidling), Landesrat Jochen Danninger, Bürgermeister Herbert Ramler (Statzendorf), Reinhard Baumgartner (GF nöGIG), Vizebürgermeister Franz Siedler (Statzendorf)

Wichtigste Voraussetzung für die Errichtung dieser ultraschnellen Glasfaserverbindungen war das Erreichen einer Mindestbestellquote von 42% im Zuge der Sammelphase. In guter Zusammenarbeit mit nöGIG hat die heimische Bevölkerung von Neidling und Statzendorf dies problemlos überschritten und so ein deutliches Zeichen in Richtung digitale Zukunft gesetzt. Dieser Meilenstein war goldwert, denn der digitale Wandel ist in vollem Gange und schreitet in schnellen Schritten voran.

Digitalisierungslandesrat Jochen Danninger: „Ich gratuliere den Bürgerinnen und Bürgern von Neidling und Statzendorf und ihren Bürgermeistern ganz herzlich zu diesem wichtigen Schritt. Nur über hoch moderne Glasfaser-Leitungen lassen sich große Datenmengen ultraschnell und in gleichbleibender Qualität übertragen. Das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass auch ländliche Regionen zu gleichen Chancen am digitalen Wandel teilnehmen und so die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des heimischen Wirtschafts- und Lebensstandorts nachhaltig steigern können.“

v.r.n.l.: Michael Seidl (GU Projektleiter Leyrer+Graf), Bürgermeister Stefan Klammer, Landesrat Jochen Danninger

Das sieht der Neidlinger Bürgermeister, Stefan Klammer, ähnlich: „Glasfaser ist das Rückgrat einer erfolgreichen Digitalisierung. Werden Eigenheime und Betriebe mit einem Glasfaseranschluss versorgt, wertet das nicht nur jede einzelne Immobilie, sondern auch den gesamten Ort auf. So schaffen wir die optimalen Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Zukunft unserer Gemeind

 „Instabile Internetverbindungen haben in dieser digitalen Welt keinen Platz mehr. Der Start des Glasfaserausbaus ist daher ein großer Schritt für die Gemeinde. Denn für einen attraktiven Wirtschaftsstandort ist eine leistungsfähige Glasfaserinfrastruktur ein wesentlicher Faktor, um den technologischen Fortschritt voranzutreiben“, betont Herbert Ramler, Bürgermeister der Gemeinde Statzendorf.

v.l.n.r.: Bürgermeister Herbert Ramler, Landesrat Jochen Danninger, Vizebürgermeister Franz Siedler, Manuel Hochleitner (GU Bau- und Projektleiter Hasenöhrl)

 „Mit der Umsetzung des NÖ Modells sorgen wir dafür, dass auch Gemeinden mit weniger als 5.000 Einwohnerinnen und Einwohnern mit schnellem Internet versorgt werden. Glasfaser avanciert so zur neuen Lebensader im ländlichen Raum, die zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Home Office) beiträgt, im schulischen Bereich für mehr Chancengleichheit sorgt, und einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Schaffung von hochwertigen Arbeitsplätzen leistet“, erklärt Reinhard Baumgartner, Geschäftsführer der nöGIG Projektentwicklungs GmbH.

v.l.n.r.: Bürgermeister Stefan Klammer (Neidling), Reinhard Baumgartner (GF nöGIG)

1.000 Haushalte, 4,8 Millionen Gesamtinvestitionen und 45 km Trassen

Für die Erschließung der fast 1.000 Haushalte in Neidling und Statzendorf werden knapp 45 Kilometer an Trassen von den zuständigen Generalunternehmern Leyrer+Graf und Hasenöhrl gegraben. Das Investitionsvolumen für das Großprojekt beläuft sich dabei auf insgesamt fast 4,8 Mio. Euro. Die ersten Anschlüsse werden voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2023 aktiviert.  

Offenes, öffentliches und zukunftssicheres NÖ Glasfasernetz

Die zukunftssichere Glasfaserinfrastruktur wird aktuell in 54 ländlichen Gemeinden mit knapp 33.000 Haushalten errichtet. Die NÖ Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) übernimmt im Auftrag des Landes die Planung und Errichtung des offenen, öffentlichen und zukunftssicheren Netzes.

Das Modell des offenen Netzes ermöglicht Kunden im ländlichen Raum, aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Internetdienstanbietern und deren Produkten zu wählen – und das zu leistbaren Preisen. Wo bislang niemand einen Internetzugang mit ausreichenden Datenkapazitäten angeboten hat, herrschen nach dem Ausbau des offenen Netzes faire Wettbewerbsbedingungen. Mit unserem Investorenmodell ist zudem sichergestellt, dass die Infrastruktur langfristig mehrheitlich in öffentlicher Hand bleibt“, so Angela Stransky, Geschäftsführerin der Breitband Holding des Landes Niederösterreich.

NÖ Glasfaser-Ausbau läuft nach Plan

Niederösterreich hat als erstes Bundesland Österreichs ein Gesamtkonzept für den möglichst flächendeckenden Ausbau einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur auf Basis von Glasfaser bis zum Haushalt entwickelt. Es kann für Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern angewandt werden. Zwischen 2016 und 2019 konnten bereits 35.000 Haushalte und Betriebe erschlossen werden. In Zukunft sollen jährlich bis zu 35.000 weitere Haushalte in ganz Niederösterreich mit Glasfaser erschlossen werden. Für die Finanzierung hat sich das Land mit Allianz Capital Partner (ACP) als Finanzpartner auf zwei Investitionspakete in der Höhe von insgesamt 800 Millionen Euro geeinigt.