Glasfaserausbau als wirtschaftlicher Motor für Niederösterreich: Studie belegt enorme Wertschöpfung und Beschäftigungseffekte
Der Glasfaserausbau ist ein wesentlicher Treiber für die wirtschaftliche Entwicklung Niederösterreichs. Er stärkt den ländlichen Raum nachhaltig. Seit 2014 setzt die Niederösterreichische Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) im Auftrag des Landes gezielt den Ausbau moderner Glasfaserinfrastruktur um. Dabei wird eine zukunftssichere Infrastruktur geschaffen, die langfristig mehrheitlich in öffentlicher Hand bleibt. Wie eine aktuelle Studie des Economica Instituts im Auftrag der Breitband Holding GmbH des Landes Niederösterreich bestätigt, entfaltet der Ausbau aber nicht nur auf digitaler, sondern auch auf wirtschaftlicher Ebene eine enorme Wirkung.
Über 300 Millionen Euro Investitionen in Niederösterreich
„Zwischen 2016 und 2023 wurden in den Ausbau des NÖ Glasfasernetzes insgesamt rund 312 Millionen Euro investiert. Damit wurde nicht nur der Grundstein für eine digitale Zukunft gelegt, sondern auch deutliche wirtschaftliche Impulse gesetzt“, betonen die beiden Geschäftsführer der Breitband Holding, Helmut Miernicki und Martin Fassl . „Diese Investitionen führten zu rund 4.000 Jahresbeschäftigungsverhältnissen österreichweit, davon 2.900 in Niederösterreich. Besonders erfreulich: Von der gesamten Bruttowertschöpfung in Höhe von 250 Millionen Euro blieben 154 Millionen Euro direkt in Niederösterreich. Damit stärken wir nicht nur die digitale Infrastruktur, sondern auch die regionale Wirtschaft nachhaltig.“
Glasfaser als Zukunftsinvestition für den ländlichen Raum
Die Investitionen in Glasfaserinfrastruktur schaffen eine moderne digitale Infrastruktur und bringen erhebliche Vorteile für Gemeinden, Unternehmen und Haushalte. Glasfaser sorgt für gleichwertige Lebensbedingungen zwischen Stadt und Land, steigert die Attraktivität des ländlichen Raums als Wirtschafts- und Wohnstandort und beschleunigt die Digitalisierung. „Glasfaser ist damit mehr als eine technologische Innovation – es ist ein entscheidender Faktor für die regionale Entwicklung,“ erklärt nöGIG Geschäftsführer Reinhard Baumgartner. „Unser offenes Netzmodell fördert zudem den Wettbewerb zwischen Diensteanbietern und bietet Endkunden eine größere Produktauswahl. Gleichzeitig unterstützt es Gemeinden dabei, ihre Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, so Baumgartner weiter.
Wirtschaftliche Effekte des Glasfaserausbaus
Die positiven wirtschaftlichen Effekte des NÖ Glasfaserausbaus sprechen für sich: Seit 2016 haben die Investitionen von nöGIG einen fiskalischen Effekt von 146 Millionen Euro erzielt. Das bedeutet, dass durch Steuern und Abgaben erhebliche Mittel in die öffentliche Hand zurückflossen. „Jeder investierte Euro generierte durchschnittlich eine Bruttowertschöpfung von 2,27 Euro österreichweit. Besonders bemerkenswert: 73 Prozent der Beschäftigungseffekte und 61 Prozent der Bruttowertschöpfung entfielen auf Niederösterreich“, erklärt Helmut Miernicki Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Glasfaserausbau weit über die technische Ebene hinausgeht. Er stärkt die regionale Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze und sorgt für eine stärkere Standortbindung von Unternehmen.
Strategischer Ausbau für flächendeckende Gigabit-Infrastruktur
Niederösterreich verfolgt das Ziel, bis 2030 nahezu flächendeckend gigabitfähige Anschlüsse bereitzustellen. Dieses Vorhaben erfordert die Zusammenarbeit von Bund, Land und Gemeinden sowie strategische Investitionen. Dort, wo das NÖ Glasfasernetz durch nöGIG entsteht, wird immer das Ziel der Flächendeckung mitgedacht. In einem ersten Ausbauschritt erfolgt der Ausbau mit Bundesfördermitteln. „Für periphere Gebiete stellt das Land Niederösterreich weitere 100 Millionen Euro an Fördermitteln bereit. Dadurch konnten seit 2023 mit Hilfe von nöGIG als Dienstleisterin bereits 23 gemeindeeigene Glasfasernetze mit geplanten Investitionen in Höhe von 172 Millionen Euro bewilligt werden. Diese Projekte werden zusätzlich 1.790 Arbeitsplätze und eine Bruttowertschöpfung von 144,6 Millionen Euro schaffen“, sagt Martin Fassl.
Eine gemeinsame Anstrengung für die digitale Zukunft
Abschließend betont Reinhard Baumgartner die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen: „Um das Ziel einer flächendeckenden Versorgung bis 2030 zu erreichen, sind weitere Fördermittel auf Bundesebene unerlässlich. Nur so können wir sicherstellen, dass alle Regionen gleichermaßen von den wirtschaftlichen Chancen der digitalen Transformation profitieren.“