Kematen an der Ybbs ist eine von weiteren 12 Gemeinden, in der die NÖ Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) die Infrastruktur der Zukunft errichtet. In diesem Ausbauschritt werden knapp 9.000 Haushalte und Betriebe angeschlossen, 1.200 davon in Kematen an der Ybbs.

Anlässlich des Spatenstichs betont Digitalisierungslandesrat Jochen Danninger:

„Wir haben in Niederösterreich ein einzigartiges Investorenmodell für den Ausbau einer öffentlichen Glasfaserinfrastruktur. Damit schaffen wir auch in ländlichen Gemeinden die Basis für erfolgreiche Digitalisierung und wirtschaftlichen Erfolg. – Und wir sichern kurzfristig Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft.“

V.l. Reinhard Baumgartner (Geschäftsführer nöGIG Service GmbH), Juliana Günther (Bürgermeisterin Kematen an der Ybbs), Jochen Danninger (Digitalisierungslandesrat NÖ), Hartwig Tauber (Geschäftsführer öGIG, Vertreter des Finanzierungspartners Allianz Capital Partners) Foto: Rainer Mirau

Kematen an der Ybbs hat sich in den vergangenen Jahren intensiv auf den Glasfaserausbau vorbereitet. Bei Tiefbauarbeiten wurden entlang einer Strecke von etwa 10 Kilometern bereits Leerrohre verlegt. Die Bevölkerung und die Betriebe der Gemeinde haben Glasfaseranschlüsse bestellt und so dafür gesorgt, dass die Mindestbestellquote von 40 % überschritten wurde.

„Wir können es kaum erwarten, dass die ersten Anschlüsse aktiviert werden. Im Spätsommer des Jahres wird es bereits so weit sein“,

so Bürgermeisterin Juliana Günther. Sobald ein Bauabschnitt fertiggestellt ist, können dort die bestellten Anschlüsse aktiviert werden.

100 Kilometer Glasfaserkabel und 2,7 Mio. Euro Investitionsvolumen

Für die Erschließung der 1.200 Adressen werden in Kematen etwas mehr als 100 Kilometer Glasfaserkabel verlegt. Zusätzlich zu den bereits verlegten Leerrohren werden weitere 27 Kilometer Trasse gegraben. Das Investitionsvolumen dafür beträgt insgesamt 2,7 Mio. Euro. Die Bauarbeiten übernimmt die Held & Francke Baugesellschaft m.b.H.

Offen, öffentlich, zukunftssicher – Das NÖ Glasfasernetz

Die NÖ Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) übernimmt im Auftrag des Landes die Planung und Errichtung des Netzes und schafft damit gleiche Chancengleichheit für ländliche Regionen.

„Internetverbindungen sind zu Lebensadern unserer Wirtschaft und auch unserer privaten Aktivitäten geworden. Wir sorgen dafür, dass diese Adern bis ins Haus reichen“,

erklärt Reinhard Baumgartner, Geschäftsführer der nöGIG Projektentwicklungs GmbH. Nur mit Glasfaser im Haus hat man die Sicherheit, für die stetig wachsenden Bandbreitenanforderungen gerüstet zu sein.

Einzigartiges Investorenmodell

Neben den technischen Vorteilen und der Zukunftssicherheit hat das Modell noch weitere Vorzüge. Im offenen Netz können unterschiedliche Anbieter von Internetdiensten ihre Produkte anbieten. Die Kunden haben somit große Wahlfreiheit. Mit dem Investorenmodell ist sichergestellt, dass die Infrastruktur langfristig in öffentlicher Hand bleibt und das Landesbudget entlastet wird.

Bau neuer Infrastruktur ist eine Riesenaufgabe

Das Land Niederösterreich hat als einziges Bundesland Österreichs ein Gesamtkonzept für den möglichst flächendeckenden Ausbau einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur auf Basis von Glasfaser bis zum Haushalt entwickelt. Es kann für Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern angewandt werden. In der Pilotphase konnten bereits 35.000 Haushalte und Betriebe erschlossen werden, etwa 5.000 davon im Mostviertel. In den nächsten Jahren kommen weitere 100.000 Haushalte in ganz Niederösterreich dazu. Für die Finanzierung hat sich das Land mit dem Finanzpartner ACP (Allianz Capital Partners) auf ein Investitionspaket in der Höhe von 300 Millionen Euro geeinigt. Hartwig Tauber, Geschäftsführer der nöGIG Phase 2 GmbH, die ACP in Niederösterreich vertritt:

„Alle Beteiligten haben sehr intensiv an der Entwicklung des Modells gearbeitet. Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass es Früchte trägt.“